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Kontextwechsel

Kontextwechsel

In der geschäftigen Welt der Gelehrten wurde Aristoteles nicht nur für seine philosophische Brillanz, sondern auch für seinen unkonventionellen Lehrstil bekannt. Oft führte er Diskussionen und Vorlesungen mit seinen Schülern, während sie gemeinsam durch die schattigen Wege des Lykeion im antiken Athen schlenderten. Diese Praxis, bekannt als „peripatetische“ Unterrichtsmethode, symbolisierte nicht nur sein Engagement für den philosophischen Diskurs, sondern verdeutlichte auch unbeabsichtigt die Vorteile, Bewegung und Natur in den Prozess der Reflexion einzubeziehen.

In der heutigen Zeit, die mehr denn je von Komplexität moderner Arbeitsplätze und permanenten Lernerfordernissen geprägt ist, werden die Vorteile des Arbeitens in verschiedenen Kontexten immer deutlicher. Aristoteles‘ Vorliebe für “Dialoge in Bewegung” zeigt eine bemerkenswerte Parallele zu den Vorteilen, die ein Austausch jenseits der traditionellen Besprechungsräume mit sich bringt – und hier sprechen wir nicht nur über die Entlastung der Rückenschmerzen der Mitarbeitenden 😊.

Wie wäre es mit einem Kontextwechsel, der die Routine durchbricht und frischen Wind ins Denken bringt?

Wir müssen kein Team-Building-Seminar auf der Zugspitze buchen oder an einem mehrtägigen Achtsamkeits-Retreat teilnehmen, um die Vorteile des Kontextwechsels für Führungskräfte und Teams zu erleben. Schon ein Schritt außerhalb des Gewohnten ermöglicht oft neue Perspektiven, erhöht die Kreativität und Konzentration – alles wesentliche Elemente, wenn wir neue und zukunftsfähige Lösungen entwickeln wollen. Nicht zuletzt deshalb ist der krasse Kontextwechsel fester Bestandteil meiner Speculative Design Workshopmethoden, mit denen wir zu möglichen Zukünften arbeiten.

Wo also beginnen?
Die Vorteile von Kontextwechseln zeigen sich bereits in kleinen Interventionen wie zum Beispiel:

Anstatt sich mit einem Laptop oder einem Notizbuch hinzusetzen, um individuell zu reflektieren, laden wir Teammitglieder zu einem kurzen Spaziergang mit einer Leitfrage ein, bevor wir die Gruppe zusammenbringen und zum Austausch darüber einladen.

Anstatt das Gruppendenken auf ein Flipchart mit Post-its zu beschränken, ermutigen wir Kleingruppen dazu, gemeinsam in einem Dialog in der Umgebung spazieren zu gehen (Bonus: Das könnte das Team auch zu neuen und schönen Orten für das Mittagessen bringen, die sonst zeitlich nicht erreichbar wären 😉).

Anstatt auf Knopfdruck kreatives Denken zu erwarten, suchen wir Umgebungen auf, die die Kreativität fördern. Wir sind immer wieder überrascht, wie viele zusätzliche Perspektiven dadurch gewonnen werden.

Peripatetische Grüße von unterwegs,
David Weingartner & das OrgWerk-Team