
Ein Team voller fähiger Teammitglieder – und trotzdem geht es nicht ordentlich voran. Das Projekt stockt, die Stimmung ist angespannt.
Fast reflexartig beginnen wir die Suche nach dem Schuldigen:
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- „Der Chef entscheidet zu langsam“,
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- „Die Anna drückt sich vor Verantwortung“ oder
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- „Der Malte redet in Meetings allen dazwischen„.
Was meist folgt: wir arbeiten an den einzelnen Menschen und kritisieren, setzen Coachings an, buchen Trainings für sie:
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- Der Chef bekommt ein Einzelcoaching
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- Anna wird auf ein Seminar geschickt
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- Mit Malte wird ein Mitarbeitergespräch geführt.
Solche Zuschreibungen und scheinbar schnellen Lösungen sind verlockend – und bringen uns doch nicht weiter. Weil sie nicht am Kern ansetzen.
Wenn Teams nicht die gewünschte Leistung bringen, steckt dahinter selten das Versagen einzelner Mitglieder. Vielmehr sind es komplexe Zusammenspiele, Dynamiken und Muster, die das gesamte Team betreffen.
Verhalten entsteht ja nicht im luftleeren Raum. Es ist eine Reaktion auf die Umgebung: auf existierende Prozesse, Zielsysteme, unausgesprochene Erwartungen, formelle und informelle Spielregeln. Auf das, was „man hier eben so macht“.
Menschen verhalten sich dabei durchaus klug. Sie tun das, was unter den gegebenen Bedingungen funktioniert – oder zumindest am wenigsten Konflikte verursacht.
Wir empfehlen euch daher: Wenn´s im Team nicht funktioniert, schaut nicht als erstes auf den Einzelnen. Beobachtet, was das Verhalten in dem Team beeinflusst, welche (unausgesprochenen) „Spielregeln“, Muster und Dynamiken hilfreich und welche eher hinderlich sind und setzt da an.